Der Flo hats eh schon zur Tour zum Steve kommentiert, hier noch rasch der detaillierte Bericht zu Wildspitze vom Freitag – mit einem Wort: Wahnsinn !!! Solche Verhältnisse hat man vermutlich nur einmal im Leben.
Wir sind recht zeitig mit dem Gletscherexpress hinauf und dann abgefahren zur jetzt auch für mich neuen Talstastion der Gondelbahn Mittelbergbahn – droben kann man dann sehr komfortabel zum Mittelbergjoch abfahren. Eine größere Gruppe Deutsche mit Schweizer Bergführer waren vor uns die einzigen. Am Gletscher angekommen gehts dann zum Anfellen, wir haben aufgrund der dünnen Luft den Schweizer Bergführer vorspuren lassen – ja richtig gehört – es gab noch keine einzige Spur auf diesen üblicherweise massiv überlaufenen Gipfel. Über einige leichte Stufen geht es zum oberen Plateau, dort hat der Trupp vor uns auch gerastet und so übernahmen wir die Spurarbeit über den langen Gletscher zum letzten steileren Teil bis zum Joch. Zuerst ich über den Gletscher bis mir das Gas ausgegangen ist, dann der Flo trotz Gipshand sogar den steileren Teil bis zum Einstieg Felsgrat. Knapp davor haben unsere Felle aufgegeben und so sind wir ziemlich zeitgleich mit dem Schweizer Führer + Anhang am Joch angekommen.
Die Kletterei ist mit Steigeisen relativ leicht, nur eine Stelle erfordert ein bissl härteres Zupacken. Der Höhenstum hat uns allerdings etwas zu schaffen gemacht, gottseidank hat aber auf der windabgewandten Seite am Gipfel die Sonne ausgereicht damit wir uns wieder derwärmt haben. Die Aussicht am Gipfel ist allerbestens, man sieht fast bis zur Adria 😉
Nach dem kalten Abstieg gings dann über perfekte Pulverschneehänge wieder zurück auf den flachen Gletscher – der Schweizer Bergführer hat einige direkte Linien neben den Eisbrüchen gewählt, die wir uns vielleicht so nicht zugetraut hätten, aber es hat schon gepasst. Auch haben wir uns dadurch die Spurensuche ins Taschachtal gespart – bei dem respektablen Pulverschnee in eine Spalte zu fahren wäre eine leichte Übung gewesen. Diese Abfahrt ist landschaftlich super, man kommt zumindest in unseren Gefilden ganz selten so knapp bei so massiven Eisbrüchen vorbei, echt lässig. Am Auslauf des Taschachtals muss man leider ein bissl die Oberarmmuskeln spielen lassen, nach so einem super Tag und der Pulverschneeabfahrt über 2.000 Höhenmeter ist das aber auch schon egal.
Sehr viele Fotos gibts auch auf meiner Flickr Seite zu sehen – ein bissl gefilmt haben wir auch, der Final Cut ist aber noch nicht fertig.