Am Aufstieg zum Steinbergstein - Blick zum Schafsiedel


Apr
11
2017

Skihochtourentage Bernina, Piz Palü (3900m)

geschrieben am 11. April 2017 von Betti

Letztes Wochenende konnten wir 4 grenzgeniale Skitourentage in der Berninaregion verbringen. Auch wenn die Schneelage dort nicht gerade üppig ist, wir hatten auf der kompletten Runde unglaubliche Bedingungen.

Zur Übersicht unsere Route:

Coazhütte (2.610 m) – La Muongia (3.414 m) – Coazhütte – Vorgipfel Piz Glüschaint (3.544 m) – Coazhütte – Piz Sella (3.511) – Marnellihütte (2.813 m) – Überschreitung Piz Palü (3.901 m) – Diavolezza

Das Auto parkten wir am Freitag in der Früh bei der Bushaltestelle in Punt Muragl und fuhren mit dem Bus zur Talstation der Corvatschbahn. Dort wurde uns mitgeteilt, dass die Abfahrt zur Coazhütte nicht gerade prickelnd und der Aufstieg über die Furtschellas besser sei. Egal, dafür waren wir zu spät dran, für 45 Euro pro Person brachten uns die Gondeln in rasantem Tempo hinauf auf 3.303 m und wir konnten trotz dürftiger Schneelage bis zur Coazhütte abfahren. Die Tage zuvor hat es ein paar Zentimeter Neuschnee gegeben und die Empfehlung vom Hüttewirt Alois, noch auf den La Muongia (3.414 m) aufzusteigen erwies sich als Top-Tipp: Unverspurtes Gelände und eine traumhafte Pulverabfahrt!

Nach einer ruhigen Hüttennacht starteten wir als letzte Gruppe, jedoch entschied sich niemand für den Aufstieg auf den Piz Glüschaint, sodass wir wiederum die Spur frisch anlegen konnten. Durch eine unglaubliche Gletscherlandschaft und Spaltenzonen spurten wir hinauf bis wir die steile Querung am Fuße des Piz Glüschaint erreichten. Diese erschien uns durch die minimale Neuschneeauflage als zu rutschig, sodass wir nochmals ein Stück abfuhren und uns über Spaltenbrücken einen Weg suchten. Mit den Skiern am Rücken umgingen wir die steile Querung und konnten dann problemlos über den Gletscherbruch bis zum Skidepot aufsteigen. Wir ließen es am Vorgipfel gut sein, da uns der weitere Gratanstieg auf den Gipfel durch das Sichern noch viel Zeit gekostet hätte. So konnten wir wiederum das unverspurte Gelände im traumhaftem Pulverschnee genießen bis zur Coazhütte abfahren.

Den Sonntag wollten wir ruhig angehen und wechselten über den Furoca de la Sella auf die Italienische Seite zur Marinellihütte. Kurz vor dem Pass machten wir noch einen Abstecher auf den Piz Sella (3.511 m). Bereits um 14.00 Uhr lagen wir bequem bei einem Cappuchino in den Liegestühlen auf der Terasse der Marinellihütte. Zu unserem Erstaunen nächtigte nur eine weitere Gruppe mit 4 Personen auf der Marinellhütte, welche bis zu 240 (!) Personen unterbringen kann. Um so mehr genossen wir die Ruhe und Einsamkeit.

Noch vor Sonnenaufgang schafften wir es am Montag morgen unsere Skier anzuschnallen. Über den Passo Marinelli Orientale und den Passo di Sasso Rosso erreichten wir das Gletscherplateau des Altipiano di Fellaria und somit auch den ersten Blick auf den Piz Palü. Nach der  Querung des Plateaus wechselten wir die Skier gegen Steigeisen und stapften über die Randspalte steil nach oben. Der Aufstieg erwies sich wider Erwarten selbst im felsigen Gelände als unschwierig, sodass wir bereits um 11.30 Uhr am Hauptgipfel des Piz Palüs (3.901 m) standen. Der Abstieg vom Hauptgipfel über die sehr schmale Firnschneide verlangte nochmals volle Konzentration – hier darf kein Fehler passieren. Wir hatten das Glück, dass wir noch keinen „Gegenverkehr“ hatten, erst am Ostgipfel trafen zeitgleich die ersten Tourengruppen vom Normalweg ein. Über den ca. 40 Grad steilen Rücken des Ostgipfels erreichten wir das Skidepot. Die Abfahrt durch die Cambrena Eisbrüche bis zum Persgletscher war pistenmässig eingefahren und somit sehr gut zu fahren. Einen letzten Gegenanstieg zur Diavolezza Berghaus mussten wir noch überwinden, bevor wir über das Skigebiet zur Talstation an der Berninapassstraße abfuhren. Per Autostop (oder auch Zug möglich) ging es zurück zum Auto in Punt Muragl.

Es war eine super geniale Runde, Sonnenschein pur, top Verhältnisse und die Überschreitung des Palüs als Highlight. Danke nochmal an alle fürs Dabeisein, ihr seid die Besten!

 

3 Reaktionen zu “Skihochtourentage Bernina, Piz Palü (3900m)”

  1. 1.
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    Sylvi


    We immer geniale Fotos und tolle Leistung, da wird man richtig
    neidisch vom Arbeitsplatz aus 🙂

    lg

  2. 2.
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    mikemagic


    Lässige Tour, den Palü hab i letztes Jahr no im Mai gemacht…

  3. 3.
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    asti


    Ein Wahnsinn! So ein tolles Wetter in diesem Gebiet ist einfach der Hammer! Respekt und beste Grüße an meine Tourenkameraden!

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