Jetzt war es endlich soweit, die Tour auf die wir doch einigermaßen hintrainiert hatten wurde Realität – der Gran Paradiso im Aostatal als echter 4.000er war am Programm – zur perfekten Organisation kam noch perfektes Wetter dazu. Da der Asti die Tour ja sehr detailliert beschrieben hat nur mehr unsere Spezialitäten:
Angekommen in Pont hat es verdächtig wenig Schnee schon im Tal gehabt, wir sind also der Loipe gefolgt und nach links weggebrochen zum Sommerweg des Rifugio Emanuele – wir haben in einer Firnrinne noch andere Tourengeher „kriechen“ sehen und daher auch diesen Weg eingeschlagen – das war eine üble Schinderei, teilweise ist man durch den Schnee gebrochen und im Bacherl versunken, im oberen sehr steilen Abschnitt war Schi-Schultern angesagt und die Evi wäre uns bald abgestürzt. Irgendwann war aber dann der obere Teil doch erreicht und bis auf mehrmaliges Schi-On-Off erreichten wir dann das Rifugio Emanuele.
Dort war alles super, zwar die Hölle los, aber sonst sehr fein – am nächsten Tag um „half past 6“ alias „halb 6e“ 😉 aus den Federn, die ganzen Habseligkeiten zusammengepackt und weggestartet zum Gipfelsturm – zuerst noch ganz fein ehe nach mehreren Steilstufen auch der Höhenwind massiv zugelegt hat – es wurde immer frischer und die Sonne hat sich hinter einem Schleier versteckt – der letzte Hang hinauf zum Schidepot war eine weitere Schlüsselstelle, ohne Harscheisen fast nicht möglich. Da die Sonne aber dann doch herausgekommen ist wurde es auch in der Höhe ein bissl erträglicher und so stand dem Gipfelsturm außer Heerscharen an anderen Bergsteigern nichts mehr im Wege. Die Kraxelei am Grat mit Steigeisen wäre nicht so dramatisch wenn man nicht bei jedem Schritt aufpassen müsste, versehentlich auf einen anderen Menschen (Italiener/Franzosen) zu treten, kurz gesagt – es war Hochbetrieb. Den Gipfelkuss der Madonna haben wir uns dann gespart, der Gipfel hat auch so gegolten – alle waren froh, nach dem eiskalten Aufstieg droben zu sein.
Nach sehr ruppiger Abfahrt landeten wir wieder bei der Emanuele Hütte und rasteten uns ein bissl aus – ein zweifelhaftes „Highlight“ sollte uns noch bevorstehen – aufgrund der vortäglichen Schinderei war uns die Abfahrt über den Galgen nicht geheuer und so folgten wir dem Rat des Hüttenwirts und stiegen nochmals 25 Minuten (nach Westalpen-Zeitskala) auf, um in weitem Bogen über den Talschluss abzufahren – einige Gesichter sind da schon recht lang geworden 😉
Die Abfahrt hat alles erdenklichen Schneeverhältnisse geboten, leider war kein Luxus-Firn anzutreffen. Als wir bei den Autos eingetrudelt sind waren wir mehr oder weniger doch fix und foxxi.
Fazit: Super Tour in super Kulisse – zwar mit respektabler Anfahrt, aber man gönnt sich ja sonst nix. Einen noch blumiger beschriebenen Bericht gibts auf meinem Blog
Fotos gibts natürlich in rauhen Mengen – inklusive einem Wackelvideo.