Wie im letzten Frühling ging es auch heuer wieder für ein verlängertes Wochenende auf die Franz-Senn-Hütte.
Leider war die Straße bis zur Oberissalm weder mit Ski noch mit dem privaten PKW zu erreichen, weshalb wir uns am Freitag dazu entschlossen uns das Hüttentaxi zu genehmigen. Um 7:00 ging es dann von Seduck zur Alm und mit den Bergschuhen weiter bis Franz-Senn-Hütte.
Nach einer zu langen Pause machten wir uns dann auf den Weg hinauf zum Alpeiner Ferner, wo wir uns die Verhältnisse ansehen und ggf. weiter schauen wollten. Doch die Hitze und unser später Aufbruch machten uns einen Strich durch die Rechnung.
Der nächste Tag sollte dann aber alles richten. Nach einem ausgezeichneten Frühstück ging es um kurz nach sieben wieder ins Alpeiner Tal, jedoch bogen wir bei der ersten Möglichkeit nach rechts zum Berglasferner ab. Rasch Höhe gewinnend stiegen wir über den ersten Hang und den anschließenden Moränenrücken empor, bevor wir uns eine kurze Teepause gönnten und uns ein paar Höhenmeter später ans Seil hängten.
Nach dem steilen Aufschwung erreichten wir relativ rasch das flache Gletscherbecken zwischen den Wilden Türmen und dem Hinterbergl und konnten auf den letzten 200 Höhenmeter hinauf zum Gipfel die herrliche Landschaft genießen. Nach einer längeren (zum Teil auch einsamen) Gipfelrast entschlossen wir uns dazu, statt über den Aufstiegsweg, lieber über die Turmscharte und den Verborgene Berg Ferner abzufahren und auf diesem Wege noch den Vorderen Wilden Turm zu „schnupfen“. Gesagt getan. Nach ein paar längeren Schwüngen waren wir bei der Turmscharte und bald darauf zuerst gehend, dann leicht kraxelnd am Gipfel. Nach einer kurzen Abseilaktion waren wir zurück bei unseren Skiern und gleich darauf auch wieder bei der Scharte. Über einen versicherten Steig ging es von dieser auf den Ferner und mit einer traumhaften Firnabfahrt (im kurzarm T-Shirt) zurück ins Alpeiner Tal und zur Hütte.
Nachdem das Wetter für Montag nicht so prickelnd vorhergesagt war und uns außerdem der Hatscher zurück zum Auto bevor stand, entschlossen wir uns noch am Abend für eine etwas kürzere Tour (auch wenn uns der Schrankogel angelacht hätte). Den „Aperen Turm“.
Wie am Vortag ging es nach guten Frühstück die lange flache Strecke zum Talschluss. Dieses Mal allerdings nicht nach rechts, sondern wie am Samstag hinauf zum Alpeiner Ferner. Nach dem ersten Aufschwung drehten wir bei einer Sitzbank (Gebetsfahnen) nach rechts und stiegen auf den Moränenrücken auf. Dieser führte uns zum Verborgenen Berg Ferner, doch kurz vor diesem drehten wir abermals nach rechts und querten zum Turmferner (oder was von diesem noch über ist). Dieser war im Nu überschritten und unser Ziel zum greifen Nahe. Der Anstieg zum Gipfel war mit den Ski dann aber nicht möglich, weshalb wir diese auf den Rucksack und die Steigeisen auf die Füße schnallten. Gerade hinauf zum Grat und diesem folgend erreichten wir dann das flache Plateau vor dem Gipfel und über einen kurzen versicherten Steig den Aperen Turm. Wieder mal alleine am Gipfel – und seit 1.10.2016 die ersten – konnten wir abermals das Panorama genießen, ehe es zurück zu den Ski und auf diesen über die steile Südflanke nach unten ging. Den großen Gletschersee ließen wir rechts liegen und fuhren zur Moräne ab. Nach ein paar herrlichen Schwüngen im Firn, durch etwas Pulver und über jeglich andere Schneeart suchten wir dann nach einer geeigneten Abfahrt vom Moränenrücken, welche wir dann in einer steilen, etwas eisigen Rinne finden sollten. Ein paar Meter weiter wäre eine leichtere Umfahrung gewesen. Die Rinne war aber für fast alle auch ganz toll ?
Ein letztes Mal das flache Tal hinaus und wir waren zurück bei der Hütte, wo wir uns noch einmal stärkten und anschließend ins Tal marschierten. Mit allem Gepäck sowie Ski und Skischuhe am Rucksack ging es dann zu guter Letzt noch von der Oberissalm gute 5km zurück zum Auto und in den Alltag.
Dieses Mal hatte ich zusätzlich zur SLR auch die 360° Kamera mit. Die Panos gibt es unten stehenden Links.
Sonntag am „Wilden Hinterbergl“
Montag am „Aperen Turm“