Mit dem Auto von Ellmau über IBK (kurzer Shopping Zwischenstopp im DEZ;-) nach Garmisch und weiter zur Talstation der Eibseebahn (Parkplatzgebühr 3,–/Tag – oder 6,–/Tag – ich kann mich nicht mehr erinnern was es war). Ab Parkplatzende dem relativ gut beschilderten Wanderweg entlang, teilweise über Skipisten bis zum Fels des Zugspitzmassivs. Über teilweise versicherte Stellen zur Wr. Neustädterhütte (Winterraum geöffnet) und weiter übers ansteigende Schneefeld zum Einstieg des Klettersteigs auf die Zugspitze. Dieser ist verschneit bzw. –eist, daher Steigeisen angeschnallt und rauf gepickelt. Tour zieht sich dadurch sehr in die Länge, denn die Wegfindung ist nicht immer unproblematisch (Risiko von Schneeabgängen, Steinschlag, Eisverhältnisse, kurze Felskletterpassagen). Bevor es dunkel wird erreiche ich den Gipfel und bin zugegebenermaßen erschüttert von der Architektur hier oben. 20m Luftlinie vom goldenen Gipfelkreuz befindet sich ein mehrstöckiger, in den Fels gebauter Betonklotz, der u.a. folgende Einrichtungen bereit stellt: höchster Biergarten der Welt, Restaurant, Seminar/Tagungszentrum, 2 Seilbahnbergstationen, Meterologische Station, Münchner Hütte (wobei der Ausdruck Hütte hier fehl am Platz ist), etc. Meiner Meinung nach eine touristische Verschandelung die seines Gleichen sucht! Da machen Sie sich beim AlpXspitz fast ins Hemd und dann so ein Bollwerk direkt am Gipfel….
Wie auch immer. Aufgrund der späten Stunde kann ich mir den ursprünglichen Plan (Gang über den Jubiläumsgrat zur neuen Biwakschachtel) aufzeichnen, also suche ich mir ein Schlafplätzchen am Gipfel. Ich treffe auf die einzigen beiden Menschen, die außer mir hier oben sind, und zwar das „Hausmeister“-Ehepaar der Zugspitze. Im warmen Inneren dürfen sie mich zwar nicht schlafen lassen, dafür bieten sie mir die Terrasse bzw. den „Fräsenraum“ auf der Terrasse an. Was das ist: eine Garage/Werkstatt für eine überdimensionale Schneefräse, mit der im Winter die Terrasse für die Bergbahntouristen geräumt wird. Es bleiben 1,5×1,6m Platz in der warmen Garage und die Hausherren versorgen mich freundlicherweise mit einer Decke und einer Flasche Wasser – sehr nett! Dank des vorhandenen Radiators und meinem Schlafsack ist es wohlig warm, nur der beißende Benzingeruch und der Platzmangel machen mir zu schaffen, weshalb ich auf eine Netto-Schlafzeit von ca. 3 Std. komme.
Am 16. November 2011 um 22:00 Uhr
einfach geniale Bilder die du machst, schaue ich mir jedes mal wieder gerne an!