Am Sonntag sind wir ausgehend von Pfitsch Richtung Pfitscher Joch aufgebrochen. Bei der Hütte gingen wir Richtung Nord-Westen auf den Stampflkees-Gletscher. Zwischen der Hütte und dem Gletscher gibt es kaum einen Weg, es ist eigentlich nichts markiert. Wir haben uns an den Grenzsteinen und einigen Stoanmandln orientiert und sind über grobes Blockwerk zum Gletscher gelangt. Dann sind wir zunächst auf westlicher Seite des Gletschers flach Richtung Norden gegangen. Da war der Gletscher schön hart und traumhaft zum Gehen. Nach einiger Zeit haben wir den Stampflkees in Richtung der Oberschrammacherscharte gequert, wo es extrem nass wurde. Das Wasser plätscherte nur so unter uns vorbei! 😉
Vor der markanten Randspalte unterhalb des Südgrates des Schrammachers haben wir uns die Steigeisen angelegt, die Spalte überstiegen und das letzte rel. steile Gletscherstück auf den Grat überwunden. Danach geht es über leichte Blockkletterei und eine etwas ausgesetztere Stelle auf den Gipfel.
Beeindruckend ist am Gipfel die Einsicht in die impossante Schrammacher-Nordwand, die ins Valsertal abfällt! Weiters hat man hervorragenden Ausblick auf den Fußstein und Olperer, sowie den Hochferner und Großen Möseler.
Eine andere Variante auf den Gipfel zu kommen, ist eine Kletterroute über die Alpeiner Scharte. Wir haben oben zwei Bergsteiger getroffen, die von Vals aus über die Geraer Hütte und Alpeiner Scharte satte 10h gebraucht haben. Die Kletterroute ist schwach ausgerüstet, selten begangen und sehr brüchig, haben sie gemeint, also nichts für schwache Nerven! Alternativ zum normalen Abstieg könnte man auch eine Gratbegehung über die Sagwandspitze und die Hohe Wand zurück zum Pfitscherjoch-Haus machen, das haben wir uns aber am Sonntag gespart…
Obwohl – oder gerade weil – der Schrammacher eher unbekannt ist, ist er eine gewaltige Bergtour in der Nähe des Olperers mit beeindruckendem Einblich in die Nordwand und er ist außerdem ein „echter 3400er“! 😀
Weitere Fotos und Beschreibung findet sich hier.
Am 26. August 2011 um 08:17 Uhr
Eine super Tour – aber anstrengend wars auch – vor allem bei dieser Hitze !!!
Nächstes Mal gemma auch die Nordwand im Winter 😉 – siehe die Website vom David Lama:
http://www.david-lama.com/de/news.html?no_cache=1&tx_lamanews_pi2%5Bnewsuid%5D=214&tx_lamanews_pi1%5Bnewsuid%5D=214&tx_lamanews_pi1%5Bnewspage%5D=0
Am 27. August 2011 um 11:22 Uhr
Ja, der David Lama ist extrem… Mich wundert, dass der überhaupt noch so „fast normale“ Sachen wie die Fußstein-Kante klettert!