Am 28. Juli bin ich um 8 Uhr bei bedecktem Himmel und angenehmen Temperaturen von der Haustüre in Richtung Rauschbrunnen gestartet. Man kann entweder auf den beschilderten (Forst)Wegen bleiben oder den nicht ausgeschilderten, aber gut sichtbaren Steigen (einfach immer nach oben) folgen. Bis zum Gasthof Rauschbrunnen sind es gut 500 hm und man hat bereits einen erstaunlich guten Aussichtsplatz mit eindrücklichen Tiefblicken auf die Stadt Innsbruck erreicht. Auch als kurze MTB-Tour mit ein paar knackig-steilen Passagen ist der Rauschbrunnen eine lohnende und etwas ruhigere Alternative zur viel besuchten Arzler Alm.
Man kann entweder direkt beim Rauschbrunnen Richtung Neue Magdeburger Hütte abzweigen oder vorerst dem Weg zur (unbewirtschafteten) Aspachütte folgen. Ich habe die zweite Option gewählt. Kurz unterhalb der Aspachhütte zweigt der Steig nach Westen ab und wird etwas „ungemütlicher“. Man folgt teilweise recht schmalzen Steigen im steilen Gelände, die etwas Konzentration erfordern und bei Nässe unangenehm wären. Immer wieder versperren umgefallene Bäume den ansonsten gut zu erkennenden und durchwegs markierten Weg. Dem Grasbewuchs nach sind hier allerdings nicht allzu viele Leute unterwegs. Immer wieder geht’s auf und ab und so sammeln sich einige Höhenmeter an – mehr als ich mir am Anfang der Tour gedacht hätte. Circa 4.5 h nach dem Aufbruch hab ich die Neue Magdeburger Hütte (1637 m) erreicht und pünktlich für meine Rast hat sich die Sonne durchgesetzt. Die Hütte trägt das „So schmecken die Berge“-Siegel und ist ein beliebtes MTB-Ziel von Zirl sowie Ausgangspunkt für einige Bergtouren: in kurzer Zeit kann man das Kirchbergerköpfl (1757 m) besteigen, etwas mehr Zeit muss man für den Großen (2541 m) und/oder Kleinen Solstein (2637) einplanen. Vom Großen Solstein kann man aufs Solsteinhaus mit sehr guter Küche absteigen, auf das man auch von der Neuen Magdeburger Hütte über den Stiftensteig übergehen kann und das selbst wiederum Stützpunkt für viele lohnende Touren ist. Langweilig wird einem in dieser Gegend jedenfalls nicht!
Nach einer wohl verdienten Jause und Zwischenstopp bei den Schweinen und Ziegen bin ich über die (unbewirtschaftete) Kirchberger Alm nach Hochzirl abgestiegen. Alternativ kann man auch dem Forstweg folgen und diesen immer wieder abkürzen. Der Weg ist gut ausgeschildert, nur fast am Ende der Tour heißt es nochmal Acht geben und notfalls einen Blick auf die Karte werfen: Vom Forstweg zweigt nach links ein Steig ab, den man nehmen muss, wenn man zum Bahnhof will. Das Schild mit der Aufschrift „Zirl/Hochzirl“ weist ins Nirgendwo zwischen dem Forstweg und dem Steig, kann einen also leicht in die Irre führen – v. a. wenn man schon müde Füße hat und lieber den abfallenden Forstweg als den ansteigenden Steig wählt. Folgt man dem Forstweg kommt man auf der Asphaltstraße heraus, die zum Bahnhof und Landeskrankenhaus führt, und muss dieser wieder ca. 50 hm nach oben folgen.
Nach knapp 6 h und 1500 hm und einigen Kilometern in den Beinen war ich bei strahlendem Sonnenschein am Bahnhof Hochzirl, von dem alle 30 min ein Zug nach Innsbruck fährt.