Am Weg zur Einachtspitze im Ridnauntal


Mrz
18
2015

Venedigerumfahrung 2

geschrieben am 18. März 2015 von Tom Krimbacher

Der Samstag begann wie er am Freitag aufgehört hat – mit strahlenden Sonnenschein von früh bis spät. Nach ausgiebigen Frühstück um 6 Uhr machten wir uns dann auf den Weg Richtung Großer Geiger. Über eine Brücke überwindeten wir den Dorferbach und stiegen über die vortags gespurte steile Rampe mit Harscheisen auf das Türmljoch auf und weiter am Kleinen Geiger vorbei. Da noch keine Aufstiegsspuren waren, entschieden wir uns sehr hoch zu queren. Nachfolgende Aspiranten folgten uns nicht, sondern querten den gesamten Hang wesentlich weiter unten, was uns stutzig machte. Ob wir nun Richtig waren wussten wir nicht, wir hielten uns stets nach Karte und Höhe. Wir querten so über einen riesigen Lawinenkegel (der schon bestimmt vor einer Woche abgegangen war) und querten dann auch noch unterhalb des Großen Happs. Eine Firnrampe vermittelte uns dann den Zugang zum Großen Geiger.
(wie sich später dann herausstellte wurde die andere Gruppe, welche weit unter uns querte, zum Umkehren gezwungen, da sie sich an einer Karte von 1960 orientierten, der Gletscher ja drastisch abnimmt, und sie dann vor einem riesigen, unmöglich überwindbaren Gletscherbruch umdrehen mussten und mit 2 stündiger Verspätung am Geiger ankamen.)

Mit Ski die Südwestflanke soweit wie möglich hinauf, Skidepot und die letzten Meter zu Fuß zum großen Geiger 3360.

Die letzen Meter zum Geiger
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Auf dem Gipfelfoto nur Andi, Martina und Katja – weil Marian und ich bei der Querung des großen Happs dermaßen von der steilen Rinne auf den Großen Happ fasziniert waren, das wir uns sofort Steigeisen anzogen und die 400hm Rinne auf allen viern hochgingen. Die Rinne vom Großen Happ 3350m war sehr eisig und leider kein Genuss, aber wieder einen 3000er mitgenommen entschädigt dafür. 20 Minuten nach den drein kamen auch wir am Geiger um 12 Uhr an. Vom vorhergesagten Wetterschwung noch keine Spur.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Vom Skidepot bzw. 3 von uns sind ja direkt vom Großen Geiger abgefahren sind wir etwa 50 Höhenmeter zu einer Scharte abgefahren, die uns den Übergang zum Obersulzbachkees ermöglicht. im Vorhinein gingen die Meinungen auseinander: auf der Johanisshütte sagte der Hüttenwirt es wird zum abseilen, der Führer schreibt gar vom Abfahren, andere Tourengeher redeten von nicht passierbar.

An der Scharte war ganz klar kein Weiterkommen auszumalen, aber es war schon eine Abseilstelle eingerichtet. So seilten wir uns gut 20 Meter über die Felsen ab.
WP_20150314_019OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA

Danach warteten 1000 Höhenmeter Abfahrt am Obersulzbachkees und wir wussten nicht was uns erwarten würde aber wir erlebten das unglaublichste, kaum vorstellbare, denn nach 3 Schwüngen war klar, das 1000hm feinster Pulver vor uns lagen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

An der ehemaligen türkischen Zeltstadt angekommen fellten wir auf, Martina und Katja machten sich auf dem Weg zur Kürsingerhütte (250hm Gegenanstieg erforderlich) – Andi, Marian und ich entschieden uns aufgrund des Traumpulvers nochmal 200 Höhenmeter aufzusteigen um wieder runter wedeln zu können.
Dann quälten wir uns noch die 250hm Gegenanstieg zum unserem heutigen Ziel, der Kürsingerhütte, welche auf einer wunderbaren Kanzel liegt.

Völlig erschöpft erreichten wir nach 9einhalb Stunden Gehzeit mit Pausen, 20 Kilometern und 2200 Höhenmetern die Hütte um 18 Uhr und konnten noch abschließend dieses unglaubliche Foto von unserem heutigen Tagesziel, dem Großen Geiger machen.

Rechts vom Großen Geiger die Scharte wo es zum abseilen wurde, danach sieht man noch einen Teil unsere Abfahrt die sich dann rechts hinunterzieht.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Nach dem guten Abendessen erzählten uns noch Bergsteiger das es heute äußerst schwierige Verhältnisse am Großvenediger gab, sie schon unterhalb der Vendeigerscharte auf Steigeisen wechseln mussten, und auch oben die flache Querung zum Gipfel bei Blankeis nur mit Steigeisen begehbar war.
Dazu war noch ein Wetterumschwung vorhergesagt.

Einen Kommentar schreiben