Okt
27
2012

Glockner via Meletzigrat

geschrieben am 27. Oktober 2012 von kempfi

Sind letzte Woche in 2 Tagen auf den Glockner marschiert.

Ausgangspunkt war die Frnaz Josef Höhe. Abstieg zur Pasterze, dieser etwas folgend und dann nach links auf den Hofmannsweg abbiegen. Im unteren Teil viel Schnee und eine Passage, wo wir in dem kleinen „Felskessel“ nicht weitergekommen sind. Daher sind wir den ganzen Block über rechts umgangen – was bei Schnee sicherlich leichter ist als im Sommer. Wir folgen dem Weg relativ problemlos bis zum Frühstücksplatzl mit Wegweiser, wo man auch aufs Hofmannkees kommt. Wir folgen jedoch dem Grat, der Kletterstellen bis 2 aufweist. Von diesen Stellen gibt es insgesamt 3, die jedoch alle durch Haken entschärft wurden (4 Expressen ausreichend). Die restlichen Stellen sind leichter wobei sich in den ausgeschätzten Passagen auch Sicherundsstangen befinden.

Bei Schnee dauert das Vorankommen wesentlich länger als im Sommer und so haben wir durch das Spuren gut 4 Stunden im Grat benötigt. Im Sommer gehts in der Hälfte der Zeit. Die letzten 150hm sind wir im Dunkeln mit Stirnlampen geklettert. Die Firnpassagen sind bis zu diesem Zeitpunkt wenigstens wieder zugefroren 🙂 Wir sind dann um ca. halb 8 aus dem Grat ausgestiegen, haben wieder angeseilt und den Gletscher rauf zur Adlersruh gequert. Hier glücklicherweise wenig Spalten und gute Verhältnisse. Überraschenderweise war der „Winterraum“ der Adlersruh bereits übervoll mit Freunden aus Osteuropa belegt. Wenigstens waren noch 2 Decken übrig, die wir als Matten verwenden konnten.

Am Sonntag stiegen wir nach dem Frühstück über den gespurten Weg ins Glocknerleitl und problemlos auf den Grat zum Kleinglockner. Kurzer Abstieg in die Scharte, wo wir 2 Aspiranten in der Palaviccinirinne beobachten konnten und schnell rauf zum großen Bruder, wo wir kurzzeitig alleine verweilen durften. Vom Stüdlgrat kamen 3×2 Seilschaften und erzählten von guten Verhältnissen. Nach der Gipfelrast ging es problemlos retour zur Adlersruh, wo wir nach Kaffee und Kuchen die Rucksäcke packten und über das Hofmannskees abstiegen (leichte Spuren zu erkennen). Die einzige Schwierigkeit befindet sich im unteren Teil, wo eine ca. 20m breite, komplett vereiste Steilpassage zu bewältigen ist. Wir haben hier mit Eisschrauben gesichert um auf Nummer sicher zu gehen. Weiterer Abstieg durch sehr mühsames Gelände entlang eines Bachverlaufs auf die Pasterze und Gegenanstieg zum Parkhaus, wo wir um 1700 angekommen sind.

 

Fazit: 2 tolle Tourentage, für mich das erste Mal am Glockner und dann noch über eine geniale Route! Absolute Empfehlung!

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