Weitwanderwege gibt es viele – aber nur ganz wenige liegen direkt vor der Haustüre – und wenn, dann erkennt man selten den eigentlichen Wert dieser Angebote. Für mich war es heute wieder einmal Zeit, am KAT Walk ein Stück zu gehen, dem Weitwanderweg quer durch die Kitzbüheler Alpen.
Grundsätzlich startet der Weg in Hopfgarten und führt in die Kelchsau, weiter über den Lodron in das Windautal, über die Windauer Berge hinüber nach Aschau und hinauf auf den Hahnenkamm. Hinunter nach Kitzbühel und wieder hoch auf das Kitzbüheler Horn führt der Weg über den Harschbichl nach St. Johann, von wo aus die letzte Etappe über den Kalkstein zur Winterstelleralm bis nach St. Ullrich führt. Retour gibts eine einfache Möglichkeit mit dem Zug wieder nach Hopfgarten zu fahren.
Da ich aber nur einen Tag lang Zeit hatte, machte ich mich auf zur zweiten Etappe, die mich von der Kelchsau bis ins Windautal führte. Der heute Anstieg über die Ölbankalmen hinauf zu den Lodron Almen war einfach nur super, kein Mensch war hier heute unterwegs. Erst am Gipfelhang waren einige „Grangl-Klauber“ im Schwereinsatz, da diese nicht nur reif sondern auch schon sehr lecker sind.
Auf den letzten Höhenmetern unter dem Lodronjoch freute ich mich über ein Trinkglas, das direkt an der letzten Quelle baumelte – das eiskalte Wasser war super erfrischend an so einem relativ warmen Herbsttag.
Der kurze Weg vom Lodronjoch zum gut sichtbaren Gipfelkreuz ist flach und kurz, dafür aber hat er ein Traumpanorama! Nur ein par kleine Wolken am Himmel und kein Wind – was will man mehr!
Bis zum Gipfel sind es entlang des Weges Nr. 79 rund 9,5km Wegstrecke, also schon recht ordentlich!
Der Abstieg führt dann vom Lodronjoch flach am Kammverlauf weiter und über die Almhänge hinab in das Windautal. Während der Almsaison ist es immer ein Highlight, wenn Sepp Kahn – der bekannten Mundartdichter aus Itter – auf seiner Alm anzutreffen ist. Hier sollte man unbedingt eine Rast einlegen! Leider war heute keiner mehr da. Zuletzt gehts gut beschildert bzw. markiert hinab in den Talboden zum GH Steinberghaus, wo diese Tagesetappe des KAT Walks nach über 15km und ca. 1200Hm endet und eine verdiente Einkehr wartet.
Wer also diese Überschreitung als Tagestour macht, sollte entweder mit dem Taxi retour fahren (schon eher ein langer Weg) oder seine Familie zur Steinberghütte einladen -;)
Mein Fazit: Mehrere Tage hier zu gehen hätte schon was!