Gibt es noch Wanderungen im Brixental, die wirklich einsam sind, auf denen man auch gut und gerne einmal einen ganzen Tag lang keinen trifft? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sind wir am Wochenende in das Windautal gefahren – genauer gesagt zur Gamskogelhütte. Direkt von der Hütte weg folgten wir der Beschilderung hinauf zum Gamsbeil. Nach wenigen Minuten schon gelangt man über die Wiesen zur Tagweidalm. Hier beginnt der Anstieg entlang des Baches auf dem Weg Nr. 85, der in weiterer Folge durch den Wald bis zur Miesenbachalm auf 1.637m führt. Dieser Weg ist teilweise ziemlich ausgewaschen und folgt quasi dem Lauf vieler kleiner Quellen.
Nach der Miesenbachalm flacht das Gelände zunächst einmal ab, wir folgen dem noch immer sehr gut beschildert und markierten Wanderweg in das weiter Almgebiet der Neualm (Talkessel). Nach der urigen, kleinen Schäferhütte zweigt der Weg links aufwärts zur Geigenscharte bzw. dem Gamsbeil ab und wird zusehends schmaler – führt zuweilen nur mehr über das Wiesengelände (ist aber sehr gut markiert). Zuletzt in Richtung Kamm (Nord) des Gamsbeil und direkt zu unserem Tagesziel auf 2.169m Seehöhe.
Für den Abstieg wählten wir den direkten Weiterweg am Grat nach Norden, zunächst zum Westerachkopf, 2.096m (mit Gipfelkreuz) und in weiterer Folge zum Schwarzkarkogel, 2.089m (Steinmann).
Normalerweise führt kurz nach dem Schwarzkarkogel (in einer kleinen Einsattelung) ein Pfad (Nr. 84) retour zur Miesenbachalm, wir aber wählten den direkten, weglosen Abstieg zur Alm (nicht wirklich empfehlenswert – oben zwar gut zu gehen, dann im Verlauf ziemlich mit Moosbeerstauden verwachsen und steil).
Ab der Alm dann am Aufstiegsweg retour zur Gamskogelhütte.
Fazit: Tatsächlich haben wir auf dieser Runde folgende Lebewesen angetroffen: 3 Pferde, duzende Schafe, ein par Kühe, Feuersalamander, einen aggressiven Gockel auf der Miesenbachalm der seine Damen beschütze und – kaum zu glauben, kurz vor der Gamskogelhütte beim Abstieg 2 Wanderer, die nicht so recht wussten wohin es hier geht.
Ein Traum!