Heute gings in die relativ wenig begangene Scheffauer Lucke. Start vom Parkplatz Jägerwirt führt die Route zur Kaiserhochalm, wo’s rechts Richtung Kopfkraxn geht oder eben links Richtung Scheffauer. Der erste steile Teil lässt sich über einen Rücken gut entschärfen – am Ende muss man trotzdem durchs Steile und über die „seitliche Kante“. Danach relativ gemäßigt immer parallel zu den Hackenköpfen geradeaus. Der steile, felsdurchsetzte Latschenhang lässt sich links relativ gut durchsteigen, wobei die Ski am Rucksack sind. Nach ca. 150hm hat man diesen Part erledigt und steht unter einer kleinen, markanten Rinne, die direkt in die Lucke (sieht man von unten nicht direkt) führt. Steilheit bis 50 Grad, ich war happy, die Steigeisen und den Pickel (den könnte man sparen) dabei gehabt zu haben. Die Lucke bietet reichlich Platz – v.a. im Vergleich zur Treffauer Lucke im Schneekar, wo gemütlicher Platz Mangelware ist.
Ich hab dann noch die ersten Meter der Hackenköpfe-Tour versucht, bin aber nur 100m bis zur steilen Wand gekommen. Dort haben die Verhältnisse den Weiterweg nicht zugelassen (fauler Schnee, Durchbruch zum Fels, …). Also retour und die Hälfte der Rinne abgestiegen. Als der Schnee besser wurde Ski an und Abfahrt problemlos bis zur Kaiserhochalm.
Fazit: Früher Aufbruch, schöne, alpin-steile Tour in einem im Winter einsamen Teil des Kaisers. Abfahrt durch Firn und Chillout am Dach der Kaiserhochalm in der Sonne. Steigeisen zu empfehlen. Wer möchte, kann die Kopfkraxn dann noch dran hängen und so die 2000hm knacken. Dann allerdings wirklich sehr früher Aufbruch…
Lawinenlage: Die 2er Stufe der letzten Tage juckt diese Route nicht wirklich. Soll heißen, dass der Schnee eigentlich halten sollte, das aber nicht tut. Zahlreiche spontane kleine Nassschneelawinen, überall frische Lawinenkegel. Aber jetzt dürften die Hänge mehr oder weniger entspannt sein. BTW: Die Abfahrt der Kopfkraxn hat ähnlich ausgesehen unterhalb des Grats…