Initiative Bergwelt Tirol - miteinander erleben

Vorstellung der Initiative Bergwelt Tirol - miteinander erleben

Kategorie: Aktuelles | eingetragen am 27. Februar 2016 von Christof Simon

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Der Drang sich in den Bergen zu bewegen erlebt seit einigen Jahren - Sommer wie Winter - einen großen Aufschwung. Die Entwicklung ist einerseits sehr positiv, denn von diesem Trend profitiert nicht nur der Tourismus, sondern auch der Gesundheitszustand des einzelnen Sportlers. Andererseits gibt aber auch eine Kehrseite dieser Entwicklung: Durch die stärkere Frequentierung der Natur werden Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum gestört. Mit der Initiative Bergwelt Tirol - Miteinander erleben will das Land Tirol Aufklärungsarbeit leisten und die Problematik in das Bewusstsein der Sportler bringen. Tourenwelt unterstützt aktiv Bergwelt Tirol - Miteinander erleben und wir wollen hier die Problematik kurz erklären.

Sieht man sich die Zahlen der aktiven Skitourengeher im Verlauf der letzten Jahre an, dann geht die Kurve steil bergauf. Das führte in diversen Skitouren-Hotspots zu Konflikten zwischen Tourengehern, Jägern, Förstern und anderen Interessensgruppen. Zuletzt wurde zum Beispiel im Sellraintal lautstark diskutiert. Zuvor und parallel haben sich schon lokale Projekte mit dieser Thematik beschäftigt. Zum Beispiel das Netzwerk Naturraum Brixental mit dem Woipertouringer-Projekt. Auch hier hat Tourenwelt bereits mitgearbeitet. Daneben gibt es noch Projekte im Villgratental und - wie schon erwähnt - in der Skitourenregion Sellrain.

Die Initiative

Bergwelten Tirol - miteinander Erleben will nun tirolweit, aufbauend auf einer breiten Gesprächsbasis mit Vertretern aller Interessensgemeinschaft, sinnvolle Lösungen und Lenkungsmaßnahmen anbieten. "Dabei soll es bewusst keine Verbote geben, sonder vielmehr an die Kompromissbereitschaft aller Beteiligten appelliert werden", wie Dieter Stöhr vom Land Tirol Gruppe Forst bei der Projektvorstellung bei der Alpinmesse im November 2015 betonte. Er ist Koordinator und Hauptverantwortlicher für die Initiative und ausgebildeter Bergführer. Er kennt also beide Seiten, die der Skitourengeher und die des Forstes.

Die 4 Schutzgüter Birk- und Auerhuhn, Hirsch, Steinbock und der Objektschutzwald.

Die 4 Schutzgüter Birk- und Auerhuhn, Hirsch, Steinbock und der Objektschutzwald.

Die Schützgüter

Wenn wir zunächst noch beim Skitourengehen bleiben, sind es vier große "Schutzgüter", die von den Belastungen betroffen sind. Diese wären, Birk- und Auerhuhn, Hirsch, Steinbock und der Objektschutzwald. Die ersten drei sind Tierarten, die im Winter aufgrund der Nahrungsknappheit ihren Energiehaushalt drastisch zurückschrauben. Ein Aufscheuchen dieser Tiere durch Skitourengeher, Snowboarder oder Freerider hat oft fatale Folgen. Die Tiere verbrauchen zu viel Energie und überleben im schlimmsten Fall den Winter nicht. Durch Störungen bei den Futterplätzen beim Wild, bleiben die Tiere diesen fern. Bissschäden am umliegenden Wald sind die Folgen. Durch Skikanten verletzter Jungwald kann die Schutzwirkung eines Gebietes stark verzögern oder beeinträchtigen.

Beispiel einer Infotafel der Initiative Bergwelt Tirol - miteinander erleben.

Beispiel einer Infotafel der Initiative Bergwelt Tirol - miteinander erleben.

Die Maßnahmen

Die Maßnahmen der Initiative beinhalten das Aufstellen von Infoschildern, das Einrichten von großzügigen Parkplätzen an den Tourenausgangspunkten und das Anlegen von Skitourenschneisen mit Beschilderungen. Zum Teil werden diese Maßnahmen mit LVS-Checkpoints kombiniert, um auch einen Nutzen für die Sicherheit der Tourengeher bieten zu können.

Skitourenschneisen werden dort wo notwending mit Hinweisschildern markiert.

Skitourenschneisen werden dort wo notwending mit Hinweisschildern markiert.

Die Initiative auf Tourenwelt

Um die Problematik im Gedächtnis der Betroffenen zu verankern, wurden in witziger und humorvoller Weise vier sehenswerte Videos zu den jeweiligen Schutzgütern produziert. Mit einer Umkehrung des Störungseffektes von der Natur auf den Mensch wird für die Thematik sensibilisiert.

Auf Tourenwelt.at werden wir bei Skitouren, bei denen Schutzgüter eine Rolle spielen, die passenden Videos einzublenden. Außerdem haben wir begonnen auf allen Touren, die an Schutzgüter grenzen, eine Karte mit den geschützten Flächen anzuzeigen. Dort wo notwendig, haben wir in Zusammenarbeit mit der Initiative die Tourenbeschreibungen, die GPS-Tracks und die Karten an die neue Routenführung angepasst.

Videos

Hier alle Videos von Bergwelt Tirol - Miteinander erleben:




Zum Schluss bleibt auch für uns noch einmal zu wiederholen, was wichtig ist: Der Lebensraum Natur ist für alle da, egal ob Mensch oder Tier. Wir sind der Meinung es kann nur ein Miteinander geben und kein Gegeneinander. Deshalb noch einmal der Appell an alle Wintersportler: Sofern möglich ausgewiesene Schutzbereiche unbedingt meiden und die alternativen Routenführungen benutzen!

Weiterführende Links:
Webseite der Initiative Bergwelt Tirol - Miteinander erleben
Youtube-Kanal der Videos von Bergwelt Tirol - Miteinander erleben

Hast du schon von der Initiative Bergwelt Tirol - Miteinander erleben gehört? Wie findest du das Konzept? Sind die Maßnahmen für dich gut, ausreichend oder zu weitgehend. Wir sind an deiner Meinung interessiert und freuen uns auf deine Kommentare.

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