Buchkritik "Fotografie: Berge, Landschaft, Outdoor, Action" von Bernd Ritschel
Kategorie: Partnernews | eingetragen am 26. August 2011 von Christof Simon
Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis lässt zunächst gleich auf ein klassisches Lehrbuch schließen. So teilt sich das Buch in die Kapitel Basiswissen, Ausrüstung, Digitale Fotografie, Technik, die klassische Bergfotografie, Action, Abenteuern und Reisen und Menschen dieser Erde. Wenn man sich die Kapitel ansieht, könnte jedes einzelne - möchte man es ausführlich behandeln - mehrere Bücher füllen. Es war also klar, dass auf den vorliegenden 222 Seiten die Themen in einer eingeschränkten Auswahl behandelt werden konnten.
Um so mehr überraschte mich nach den ersten Seiten, dass Ritschel nicht versuchte möglichst viel Information in ein Kapitel zu packen. Im Gegenteil, er legte bewusst Wert darauf, nur die für ihn wichtigen und entscheidenden Dinge dem Leser näher zu bringen. Er macht keine Hel draus in erster Linie auf seinen, in den vielen Jahren immer mehr verfeinerten Workflow, einzugehen. Die interessant geschriebenen Texte geizen nicht mit lustigen Anekdoten aus dem Leben eines Berufsfotografen. Beim Lesen merkt man den Erfahrungsschatz, aus dem der Fotograf Bernd Ritschel schöpfen kann. Er kennt sowohl die Welt der analogen wie der digitalen Fotografie und kann deshalb die Stärken und Schwächen beider Welten gut vermitteln. Inzwischen ist auch er fast ausschließlich digital unterwegs. Deshalb sind die Kapitel zu digitaler Fotografie und zur Technik auch besonders ausführlich.
Als Einsteiger in die Welt der digitalen Fotografie wird man oft von der hochgepriesenen Technik der Kamerahersteller verführt. Schnell bekommt man den Eindruck, nur mehr Megapixel, Rauschverhalten und Dynamikumfang seien wichtig. In ganzen Internetforen wird nur mehr darüber diskutiert, welche Kamera oder welches Objektiv am schärfsten abbildet. Genau hier setzt auch Ritschel an und versucht gegen zu steuern. Es sind andere Dinge, die für ein gutes Bild entscheidend sind: Komposition, Aussage und Bildwirkung. Er versucht das in eindringlichen Worten dem Leser zu vermitteln. Ein langweiliges Bild bleibt langweilig, auch wenn es noch so scharf ist. Hingegen ein gut komponiertes und aussagekräftiges Bild, verträgt unschärfere Ränder oder etwas höheres Rauschen, die Aussagekraft des Bildes wird dadurch nicht im geringsten gemindert.
Der Informationsgehalt des Buches "Fotografie: Berge, Landschaft, Outdoor, Action" ist groß aber nicht erschlagend. Natürlich sind einigen Themen nur angerissen. Eine Vertiefung kann nur der Leser selber erreichen, indem er seine Kamera in die Hand nimmt und fotografieren geht. Aber um die Möglichkeiten aufzuzeigen und Lust zu machen, sich mit der Kamera in die Berge begeben, ist dieses Buch ein gelungener und kurzweiliger Ratgeber.
Es richtet sich dabei an den leicht fortgeschrittenen Fotografen, wenngleich auch der ambitionierte Amateur viele wertvolle Tipps aus dem Buch mitnehmen kann. Für ihn dürften sich die Praxiskapitel besonders lohnen.
Das Buch "Fotografie: Berge, Landschaft, Outdoor, Action" von Bernd Ritschel hat meine Erwartung mehr als erfüllt, in vielen Bereichen sogar deutlich übertroffen. Für all jene, die sich intensiver mit der Fotografie in den Bergen oder auf Reisen beschäftigen wollen, steht ein kurzweiliges Lehrbuch bereit, das alle wichtigen Themen abdeckt. Dabei lädt es zum mehrmaligen Lesen und Nachschlagen ein. Von mir eine klare Empfehlung!
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