Bewertungsskala Klettersteige
Kategorie: Tourentipp | eingetragen am 01. Juli 2007 von Asti
Die allgemein gebräuchliche Schwierigkeitsbeschreibung von Klettersteigen nach der "Hüsler-Skala" die sich von wenig schwierig bis extrem schwierig erstreckt wird in den meisten Kletterführern und auch hier auf www.tourenwelt.at um die Buchstaben (A-E) erweitert.
Als Grundlage für diese Bewertungen dienen Normalverhältnisse, erschwerend auswirken können sich verschiedenste, objektive Gegebenheiten wie Witterung, Nässe, Vereisung uws. Auch subjektive Unterschiede durch Körpergröße, Kondition oder Tagesverfassung können auftreten.
A wenig schwierig |
- Einfache, gesicherte Wege. Flache oder senkrechte (kurze) Leitern und Eisenklammern zumeist im nicht sehr steilen Gelände. Vereinzelte Stellen können bereits ausgesetzt sein, aber einfach zu begehen (Felsbänder u. ä.). Das Gelände ist auch ohne Sicherungen leicht zu begehen (Ausnahme: Leitern über kleine Wandstufen) und weist gute Tritte und Griffe auf.
Im Allgemeinen ist für trittsichere, schwindelfreie Geher noch keine Klettersteigselbstsicherung notwendig.
z.B.: Via Ferrata Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen (Wetterstein).
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B mässig schwierig |
- Bereits etwas steileres Felsgelände mit teilweise kleintrittigen, ausgesetzten Passagen. Senkrechte, längere Leitern, Eisenklammern, Trittstifte oder Ketten. Manche Passagen bereits anstrengend und kraftraubend. Ohne Versicherungen können die felstechnischen Schwierigkeiten bis zum 3. Schwierigkeitsgrad (UIAA) reichen. Auch viele routinierte Berggeher verwenden bereits eine Klettersteig-Grundausrüstung.
z.B.: Colodri Klettersteig bei Arco (Italien)
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C schwierig |
- Steiles bis sehr steiles Felsgelände. Größtenteils kleintrittige Passagen, die fast immer ausgesetzt sind. Überhängende Leitern, Eisenklammern und Trittstifte, die auch etwas weiter auseinander liegen können. Oft senkrechte, nur mit einem Stahlseil gesicherte Abschnitte. Teilweise bereits sehr kraftraubend. Ohne Versicherungen würden manche seilgesicherte Passagen schon den 4. Schwierigkeitsgrad (UIAA) aufweisen. Längere Anstiege in diesem Schwierigkeitsgrad zählen bereits zu den großen Klettersteig-Unternehmen.
Klettersteigselbstsicherung ist auch dem routinierten Bergggeher dringend zu empfehlen, ungeübten sogar ein Seilschaftsverband mit einem erfahrenen Partner.
z.B.: Klettersteig Schuster Gangl auf die Steinplatte (Chiemgauer Alpen)
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D sehr schwierig |
- Senkrechtes, oft auch überhängendes Gelände. Eisenklammmern und Trittstifte liegen vielfach weit auseinander. Sehr ausgesetzter und steiler Fels, der in den meisten Fällen nur mit einem Stahlseil gesichert ist. Längere, senkrechte bisüberhängende Passagen, wobei bereits ein gehöriges Maß an Armkraft erforderlich ist und auch einen guten, gesamtkörperlichen Trainingszustand voraussetzt. Manchmal auch in Kombination mit leichter Kletterei (bis zum 2. Schwierigkeitsgrad), die ohne Versicherung bewältigt werden muss.
Selbst für sehr Geübte ist eine Klettersteigkomplettausrüstung obligat, wird auch oft von routinierten Klettersteiggehern im Seilschaftsverband begangen. Keine Anfänger!
z. B.: Bert Rinesch Steig im Toten Gebirge (Großer Priel).
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E extrem schwierig |
- Extreme Anforderungen an Kraft, Trittsicherheit (ev. Kletterschuhe) und Schwindelfreiheit! Den Spezialisten vorbehalten. Dieser Schwierigkeitsgrad kommt bei Klettersteigen nur sehr selten vor. Seilschaftsverband praktisch obligat; oft kombiniert mit Kletterei. Ansonsten gelten alle Angaben im erhöhten Ausmaß wie unter “sehr schwer” beschrieben.
z.B.: Via attrezzata Rino Pisetta am Gardasee.
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Hintergrundwissen zum Thema Klettersteige sowie deren Entstehungsgeschichte findet Ihr hier: Wikipedia
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