Weißkugel, 3738 m (Bergtour)
Charakter:
Lange Gletscherhochtour auf den höchsten Grenzberg Österreichs.
Gutes Wetter und Gletschererfahrung sind auf dieser Tour Voraussetzung.
Die Aussicht von der Weißkugel gilt aufgrund ihrer zentralen Lage als eine der umfassendsten im gesamten Alpenraum. Sie reicht von den Berner Alpen im Westen über Glarner Alpen, Rätische Alpen und Bernina, Ortler, Brenta, Dolomiten und Großglockner bis zur Schobergruppe im Osten.
Allgemeine Infos:
Die Weißkugel ist mit 3.738 Meter der zweithöchste Gipfel in den Ötztaler Alpen und in weiterer Folge der dritthöchste Gipfel Österreichs. Sie liegt auf der österreichisch-italienischen Grenze und ist (noch) stark vergletschert.
Die Erstbesteigung gelang im Jahr 1861 durch J. A. Specht, J. Raffeiner und L. Klotz.
Tourdaten:
Gehzeit: 10:30:00
Höhendifferenz: 2155m
Abstiegsdifferenz: 294m
Exposition: SO bis N
Schwierigkeit: 4+
Länge: 12,21km
Starthöhe: 1912 m
Endhöhe: 3738 m
Beste Tourenzeit: Juli bis September
Gebirge(Region): Ötztaler Alpen (Langtauferer Tal)
Anreise/Zufahrt:
Über die A12 Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Landeck zum Reschenpass auffahren. Am Reschensee, direkt beim herausragenden Kirchturm an der Ortschaft Graun in das Langtauferer Tal abzweigen. Nach gut 10km erreicht man den Talschluss an der Ortschaft Melag, 1.912m.
Ausgangspunkt:
Melag, 1.912m
Aufstieg
Am Parkplatz in der kleinen Ortschaft Melag folgen wir dem guten Weg in den Talschluss mit Beschilderung "Melagalm" bzw. "Weisskugelhütte". Kurz vor der Melagalm zweigt der Weg nach links aufwärts, gut beschildert zur Weisskugelhütte ab. Diese erreichen wir nach gut 1,5 Stunden.
Infos zur Weisskugelhütte:
Auf 2.544m liegt die herrlich gelegene Weißkugelhütte (Rifugio Pio XI) im hintersten Talschluss des Langtauferer Tal. Geöffnet von Anfang Juli bis Ende September bietet sich Platz für knapp 50 Personen und zeichnet sich vorallem durch Gastfreundschaft und gutes Essen aus. Info-Tel. Hütte 0473 633191
Von der kleinen Kapelle an der Weisskugelhütte führt der hier noch beschilderte Weg leicht abwärts zum Gletschertor des Langtauferer Ferner. Direkt am Beginn des Gletschers links aufwärts und bei erster Gelegenheit auf die gut sichtbare, vom Gletscher mitgefühte Moräne abzweigen. Immer leicht aufwärts entlang dieser Schuttmoräne, vorbei am imposanten Eisbruch des Gepaschferner und in einem großen Rechtsbogen unterhalb der Langtauferer Spitze über den teilweise mit großen Spalten durchzogenen oberen Teil des Langtauferer Ferners bis zum Weißkugeljoch, 3.366m aufsteigen. Direkt vom Joch führt der Nord-Ost-Grat in direkter Linie zum breits leicht sichtbaren Gipfelkreuz. Entweder am Grat in Blockkletterei (Stellen II, luftig) oder bei idealen Verhältnissen leicht rechts davon über sehr steile Firnfelder zum hoch erhobenen Gipfelkreuz.
Gehzeit zum Weißkugeljoch knapp 3,5h, über den Grat zum Gipfel je nach Verhältnissen in gut 1 Stunde.
Abstieg:
2 Möglichkeiten:
Variante 1:
Abstieg zum Weißkugeljoch entlang des Nord-Ost-Grates wie Aufstieg und am selben Weg über den Langtauferer Ferner retour zur Hütte und ins Tal in knapp 4,5 Stunden.
Variante 2:
Weitaus lohnender ist die Umrundung des gesamten Gipfelstocks der Weißkugel. Dazu klettern wir am Gipfelkamm in südlicher Richtung (Stellen II, ausgesetzt) zum oberen Ende des Hintereisferners und steigen über ein steiles Firnfeld (40°) zum Hintereisjoch, 3.460m ab. Am Joch über die riesige Wechte abwärts (Achtung Spalten) und den Gipfelstock in einem großen Linksbogen in NW-Richtung umrunden. Nach dem Erreichen des Weißkugeljochs wieder auf dem selben Weg wie Aufstieg retour zur Hütte und weiter nach Melag.
Durch die Umrundung verlängert sich die Tour um 1,5 Stunden.
Kartenmaterial
Alpenvereinskarte Nr. 30/2 Ötztaler Alpen, Weißkugel (1:25.000)
Stützpunkte unterwegs:
Weißkugelhütte, 2.542m
Panoramen:
Fotos:
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